Gestaltung und Realisierung eines Konzeptlokals
Die konzeptionelle und gestalterische Arbeit lotet alle Dimensionen eines neuen Lokaltyps aus, der Trends aufnimmt oder schreibt, experimentelle Ansätze formuliert und durch Pragmatismus in der Umsetzung zum praktikablen Ergebnis führt. Es soll eine echte Location (Leerstand) in Wien temporär bespielt werden. Von der Konzeption über das Design und die Kommunikation bis zum kurzen temporären Betrieb werden alle Aspekte thematisiert und realisiert. Den Abschluss bildet eine Eröffnung mit einem gemeinsam gestalteten Event.
264.099 Identität und visuelle Kommunikation VU 3,0h, 4,5 ECTS | Erwin Bauer
264.105 Grundlagen der visuellen Gestaltung im Architekturkontext VO 1,5h, 1,5 ECTS | Enrico Bravi
264.132 Visuelle Strategien der Architekturpräsentation VU 1,5h, 2,0 ECTS | Tobias Schererbauer
264.107 Kommunikation in zeit- und webbasierten Medien VU 1,5h, 2 ECTS | Florian Gruber
M _ Ein kulinarisches Abenteuer in 5 Gängen
Wir erwarten im Restaurant ein gutes Service, zuhause das Lieblingsgericht, trinken Wein immer aus passenden Gläsern. Wir essen niemals Essiggurken mit Schokolade und wir spielen schon gar nicht damit. wir haben uns an die Routine gewöhnt. Wir stellen das nicht in Frage.
Doch abseits finanziell erfolgreicher Systemgastronomie haben sich vielfältige Alternativen entwickelt: Von der winzigen Profi-Kaffeeküche um die Ecke über die fahrbare mobile Küche, die sich spontan im Stadtraum niederlässt bis zum einfach adaptierten Marktstand, der zum geheimen Szenetip wird. Hier treffen sich das Interesse, Gastronomie völlig neu zu denken und den öffentlichen Raum als Bühne für diese Ideen zu nutzen. Es scheint, als ob dieser erfrischende Zugang der Kuliniarik die Freiheit und Unmittelbarkeit zurückbringt, die viele Profiköche vermissen.
Grund genug sich mit den Studierenden des Moduls auf das Abenteuer des eigenen Lokals, wenn auch nur für eine Nacht einzulassen. Was anfangs mit klassischen Architekturaufgaben, wie der Suche nach einem passenden Leerstand begann, erwies sich rasch als umfassende Gestaltungsaufgabe: von der Idee für Food & Drinks bis zum experimentell inszenierten Service. Konventionelles Besteck wurde umfunktioniert, Becher für den Welcome-Drink wurden von den Gästen selbst gefaltet und kaum ein Gericht schmeckte so, wie man es auf den ersten Blick erwartete. Gemeinsam mit den Grafik Design-Studierenden der Klasse Kartak an der Universität für Angewandte Kunst wurde am 16.1.2013 die 1.000m2 große 8. Etage des ehemaligen Hauptzollamts in der Schnirchgasse im 3. Wiener Bezirk bespielt. Die künstlerischen Rauminstallationen der GrafikerInnen wurden von den kulinarischen Happenings der ArchitektInnen kontrastiert. Die Belohnung für ein intensives Semester war der gelungene Abend selbst: die Gäste und auch wir hatten großen Spaß am spielerischen Entdecken und Genießen mit allen Sinnen.
Das Menue
Apéritif Solide
Erwünschte Nebenwirkungen geniessen (kauen nicht vergessen).
Ausgegeben und zum sofortigen Kauen dringend empfohlen
wurden von unserem „medizinischen“ Welcome-Team kleine Becher
mit weissen Pillen und überraschend geschmacksintensivem Inhalt.
(indische Gewürzmischung mit Kardamom und Kümmel)
Wahlweise könnte mit klarer Flüssigkeit nachgespült werden.
Apéritif Liquide
Wer trinken will, muss auch falten.
Vom netten Herrn mit der Schiebermütze angeleitet,
konnte man sich von der Papierwand perforierte Papiere abreissen,
sie zu einem einfachen Becher falten und an der Bar einen Drink holen.
Wer clever war, stapelte gleich mehrere Becher ineinander, um das
Trinkgefäß aus Papier „trinkfester“ zu gestalten.
Gang 1: Zimmerservice
Lass dich verführen und einpfeffern.
Unterstützend traf man immer wieder auf die beiden kulinarischen BegleiterInnen.
Der Gewürzmann verfeinerte die Speisen mit seinen ausge
suchten Salzen und Gewürzen
aus seinem Mantel, die Brotfrau liess sich gerne in die Taschen ihres Kleides greifen,
um würzige „Brotpralinen“ zu spenden.
Gang 2: Handgenagelte Kaisersemmerln an geeister Schubkarrenbutter mit persönlichem Vorlegebesteck
Frag den Maurer deines Vertrauens.
Frische Semmeln füllten duftend eine komplette Wand. Die passende Butter
(Rosmarin-Orange / Zitrone/Estragon ) konnte frisch aus der Scheibtruhe per Maurerkelle
und anderem Gerät auf´s Gebäck gesprachtelt werden.
Gang 3: Exotische Häppchen auf Wagnerstiften Natur
Pflück dir was.
Systematisch in Form geschnittenes Obst und Gemüse konnten im Discoraum
per Selbstbedienung erobert werden – rasch waren die leicht erreichbaren Stücke
an der Wand aufgegessen – danach kam die Decke dran. Im Kollektiv entwickelten
sich rasch Strategien wie die hilfreiche Räuberleiter.
Gang 4: Original Tiroler Brettljausn
Griaß Di Gott!
Nach den „Hauptgängen“ freute sich das Publikum auf etwas Herzhaftes.
Doch was auf den ersten Blick rustikal nach durchzogenem Speck, Salami und Kren aussah,
entpuppte sich als Dessert: gepfefferte Schokoladenwurst mit Nüssen, täuschend echter Speck
aus rotem und weissem Pudding mit Pfefferkruste. Dazu wurde Kokoskren in Lederhosen
und Dirndl zu volkstümlicher Schlagermusik serviert.
Gang 5: Digestif – Jelly shots
Kopfarbeit ist gefragt – Finger weg!
400 Löffel wurden per Hand gebogen und dann zur „Wandbar“ für den Digestif. Dazu wurde ein
Gelee aus „Hochprozentigem“ wie Wodka experimentell entwickelt, geschnitten und in jeden Würfel
mittig ein Granatapfelkern gesetzt. Je höher die Löffel, desto herausfordernder wurde das „Erobern“,
es hat Spaß gemacht.
Film auf VIMEO
264.108 Foto- und videografische Recherchemethoden VU 2,0h, 2,5 ECTS | Otto Mittmannsgruber
Im Zentrum dieses Semesters steht in Koordination mit dem Kernbereich des Moduls die Dokumentation eines Lokales, einer Bar, eines Cafés, etc. Diese Treffpunkte des täglichen Lebens sind Orte mit starkem Veränderungspotential in der Zeitachse. Die Zweiwertigkeit unserer Vergnügungs- und Freizeitkultur spiegelt sich in dieser Konstruktion von Konsumorten wieder.
Jeder kennt die Gasträume, aber wie sieht es hinter der Kulisse aus? Auch Nachbarschaften sind Bereiche, die ansonsten gerne ausgeblendet bleiben. Eine emphatische Komponente sollte in die Dokumentation des Sozialen eingebracht werden: denn nicht umsonst besteht das Vergnügen im “verlängerten Wohnzimmer” darin, Andere bei ihrem Lokalleben zu beobachten.
Um das Ineinandergreifen von Nachbarschaften und die unterschiedlichen Stimmungen verfolgen zu können, wird mit Serien und Sequenzen experimentiert.
264.109 Daten und Information VU 2,0h, 2,5 ECTS | Vera Kumer
Teilnehmer_Innen
Burzin Lukas |
Crisafulli Sandra |
Dennig Luisa |
Fabian Michal |
Filipsky Laura Marie |
Fleischhacker Katharina |
Gierlinger Sophie |
Höllerl Herbert |
Horzynek Richard |
Hosemann Simon |
Hufnagel Claudia |
Jovicic Andjelka |
Karhan Nikolas |
Keller Jana |
Klaus Julia |
Kohlmayr Lena |
Krickhaus Jasmin |
Leithner Martin |
Lopez Solis Jose Miguel |
Manhart Eva Lisa |
Marschütz Johannes |
Mayerhofer Nina Cosmea |
Michelcic Eva Maria |
Mörtl Christian |
Mruszczyk Agnieszka |
Pantelakis Anastasios |
Ritschl Andreas |
Rycerz Monika |
Schauer Helene |
Scherz Markus |
Schiltz Michel Alex |
Stohl Florian |
Szmidt Damian Maciej |
Treml Katharina |
Troschl Gerald |
Varga Zsofia |
Veziroglu Ekin |
Vitzthum Bernhard |
Vovk Tetyana |
Wenninger Sarah |
Winter Lisa |